Kritik OKRs: Wie Sie den 5 größten Einwänden begegnen
Kategorie: Allgemein
Kritik OKRs

Die drei häufigsten Sätze bei der Einführung

„Noch so ein Tool…als ob wir nicht schon genug hätten“.

„Dafür habe ich echt keine Zeit.“

„Ich weiss ja noch nicht mal, was die Unternehmensziele sind…“

Das sind die drei häufigsten Sätze, die ich in OKR-Impuls Workshops höre. Ist die Skepsis gegenüber OKRs gerechtfertigt? Das ist eigentlich irrelevant. Denn es ist die Aufgabe von Führungskräften und Managern mit Unterstützung des OKR-Projektteams Mitarbeiter auf der OKR-Reise mitzunehmen.

Klare Rollenaufteilung als Erfolgskriterium

Eines vorweg: Erfolgsentscheidend ist, dass Management, Führungskräfte und Projektteam abgestimmt vorgehen, die „gleiche Sprache sprechen“ und ihren Rollen gemäß handeln:

Projektteam / Master:

  • Organisation und Planung der OKR-Einführung
  • Ansprechpartner für die Mitarbeiter sein, Support bei OKR-Fragen
  • Gestaltung von Trainings und Change

Management und Führungskräfte:

  • Promoten der OKRs im Unternehmen
  • Commitment zur Methode und Motivation zum Mitmachen
  • Sind selbst Vorbild für die aktive Nutzung von OKRs

Wie können diese beiden Gruppen nun auf kritische Fragen reagieren?

Kritik OKRs: Einwände und wie man ihnen begegnet

Aus meiner Erfahrung aus zahlreichen OKR-Projekten sind es immer die gleichen Themen, die Mitarbeitern Bauchschmerzen bereiten:

  1. OKRs kosten zu viel Zeit

Hier gilt vor allem eins: Gehen Sie achtsam mit der Zeit Ihrer Mitarbeiter um und unterstützen Sie in dem Erlernen und Arbeiten mit OKRs wo sie nur können:

  • Flexible Trainingsformate: Bieten Sie Self Learning kombiniert mit Life-Support und Q&As an – das spart Zeit
  • Coachen Sie gerade in der Anfangszeit die Teams intensiv und stellen Sie ihnen einen Master oder Mentor bei
  • Investieren Sie in eine gute Moderation der OKR-Workshops – das hält die Meetings kurz

2. Erwartungen an Objectives sind unrealistisch

Die richtige Zielhöhe zu finden ist nicht leicht – zwischen Komfort- und Angstzone sollten wir in der Lernzone landen- denn dort fällt uns die Verfolgung von Zielen am Einfachsten:

  • Erklären Sie die Motivation hinter den Unternehmensziele und zeigen Sie die Vorteile, die bei der Erreichung entstehen
  • Hören Sie auf das Feedback Ihrer Mitarbeiter was die Zielhöhe betrifft und bitten Sie um Alternativvorschläge oder Ideen
  • Ermutigen Sie Ihre Mitarbeiter bei einigen Ziele deutlich aus ihrer Komfortzone herauszutreten – denn dort setzen wir unsere Kreativität in Gang.
  • Bieten Sie Unterstützung bei der Erreichung der Ziele an

3. Die eigenen Arbeit wird als nicht relevant für die Unternehmensziele gesehen

Diese Aussage ist besonders gefährlich zu Zeiten von Fachkräftemangel und Quiet Quitting: Denn 30% der heutigen Bewerber sagen, dass der Sinn und die Relevanz ihrer Arbeit das wichtigste Job-Auswahlkriterium für sie sind. Daher:

  • Machen Sie den Sinn hinter den Unternehmenszielen transparent
  • Verdeutlichen Sie was Teams und Mitarbeiter zu den Zielen beitragen können
  • Ermutigen Sie Mitarbeiter ihren gemeinsamen Purpose in Workshops zu erforschen

4. Angst vor zu viel Zieltransparenz

Die eigenen Ziele transparent zu machen, stößt bei vielen Mitarbeitern auf Unsicherheit. Das muss nicht sein, wenn die Kultur stimmt:

  • Betonen Sie, dass keine individuelle Leistung gemessen wird, sondern es um gemeinschaftliche Ziele geht
  • Ermutigen Sie aus nicht erreichten Zielen zu lernen und Lösungsvorschläge für eine bessere Zielerreichung zu machen
  • Wertschätzen Sie die Offenheit Ihrer Mitarbeiter und gehen Sie mit gutem Beispiel voran

5. Überforderung im Alltag

Das OKR-Projekt ist vorbei – die konsequente Arbeit an den Zielen auch. Was kann man dagegen tun?

  • Gehen Sie selbst proaktiv auf Teams zu, bei denen Sie das Gefühl haben, dass Ziele nicht verfolgt werden und bieten Sie Hilfe an
  • Investieren Sie weiterhin in die Begleitung von OKR-Masters
  • Führen Sie mindestens 2x pro Jahr OKR-Retros durch, um das Zielmanagement laufend anzupassen und zu verbessern

FAZIT

Gut abgestimmt und mit den geeigneten Methoden können sie die Bedenken der Mitarbeiter auffangen. Und das lohnt sich: Aus der Haufe Talent Benchmark-Studie von 2022 zum Thema OKRs geht hervor, dass 83% der Unternehmen, die mit OKRs arbeiten, die Methode positiv bewerten und weiterempfehlen würden.

Praxistest bestanden!

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